Parabelhaus



Zur Ringparabel

Eine Parabel ist eine kurze Erzählung mit einer Lehre. Sie besitzt eine Textebene/ Bildebene und die dazugehörige Bedeutungsebene/ Sachebene.
Das Parabelhaus:



In der Parabel liest man auf zwei Ebenen, der Textebene und der Bedeutungsebene, welches durch das Parabelhaus sehr gut verdeutlicht wird.


Allgemein:

Das Parabelhaus:

Wenn man das Haus betritt, kommt man in die Textebene. Ein Abschnitt wird gelesen und um ihn zu verstehen, geht man die Leiter runter in die Bedeutungsebene. Es wird sozusagen erklärt worum es eigentlich geht. Jetzt ist man richtig informiert und kann die Leiter wieder nach oben klettern. Dann wird weitergelesen bis zur nächsten Textstelle, wo es Unklarheiten gibt. Dann wird das Selbe immer wieder wiederholt, bis man am Ende, die „Erzählung“/“Parabel“ verstanden hat und daraus eine Erkenntnis gewinnt.



Ringparabel: (Dialogform)

Manuel und Tristan sind in einer Klasse und behandeln im Deutschunterricht gerade das Buch „Nathan der Weise“. In der letzten Stunde hatten sie die Ringparabel. Tristan kam jedoch nicht so wirklich hinterher und fragte Manuel in der Pause nochmal, um die Bedeutung der Ringparabel zu verstehen.

Tristan: Manuel kannst du mir bitte mit der Bedeutung der Ringparabel helfen?

Manuel: Ja klar, sag einfach was du nicht verstanden hast.

T:Am Anfang beschreiben sie den Ring und sagen, dass er aus lieber Hand sei und hundert schöne Farben besitzt. Was soll ich mir darunter vorstellen?

M:Der Ring steht erstmal für die Religion und den Glauben. Er ist außerdem liebevoll von Mensch zu Mensch weitergegeben wurden und zeigt die Vielfältigkeit der Religionen.

T:Jetzt ergibt das alles einen Sinn. Aber eine geheime Kraft, die ihn vor Gott und Menschen angenehm erscheinen lassen soll? Was ergibt das fĂĽr einen Sinn? 

M:Die „richtige Religion“ ist fĂĽr alle Menschen angenehm und macht sie stolz drauf sie zu besitzen.

T:Danach kommt eine Stelle, wo gesagt wird „Den Ring von seinen Söhnen dem vermachte, Der ihm der liebste sei.“ Wie soll man das verstehen?

M:Im Prinzip gibt der „Vater der Religionen“ den Ring an „Die Richtige Religion“ weiter, welche ihm und den Menschen am liebsten ist. Dieses erfolgt nach den persönlichen Kriterien.

T:Und was kann man unter „ drei Söhne, die alle drei ihm gleich gehorsam waren, die alle drei er folglich gleich zu lieben Sich nicht entbrechen konnte“ verstehen?

M:Es gibt 3 Hauptreligionen, welche alle gleich lieb, gehorsam und gut mit Menschen sind.
Man kann sich sozusagen nicht fĂĽr eine entscheiden, oder gar sagen, welche die „richtige"  ist, da sie sich in vielen Dingen sehr ähnlich sind.

T:Danke. Was hat das alles mit dem KĂĽnstler auf sich? Warum macht er 2 Ringe, die genauso sind wie der richtige?

M:Der Vater lässt die 2 Ringe anfertigen, um keinen seiner Söhne zu enttäuschen. Es
erfolgt sozusagen eine Täuschung aus Liebe. Und demzufolge weiß keiner mehr, welche
die richtige Religion ist. 

T:Wie soll ich dieses „ Mit seinem Ring und jeder will der FĂĽrst des Hauses sein. Man
untersucht, man zankt, man klagt. Umsonst; der rechte Ring war nicht erweislich.“ auf
den Umgang der Religionen zueinander verstehen?

M:Das ist eigentlich ganz leicht. Ăśberlege mal. Es gibt genug Krieg, wo die Religion einer der Hauptursachen ist. So umschreiben sie den Krieg, mit dem Wort zankt. Und der Rest
ist eigentlich nur eine Umschreibung von den Konflikten.

T:Später wird was von einem Gericht geredet. Das scheint ja schon ein paar Jahre später
 zu sein. Aber ist der Vater schon tot und warum möchte der Richter den Vater sprechen,
 sonst weise er sie von ihren Stuhle. Wie ist da der Zusammenhang?

M:Sie wollen den Vater sprechen, welcher in der Zeit schon gestorben ist, weil er schon alt
war, da sie jemanden brauchen der beweisen konnte, welche die richtige Religion ist,
sonst lässt er die Frage auf sich beruhen und gibt den Fall auf.

T:Gut das stimmt, dass der Vater tot ist, sonst hätte er das mit den Ringen ja nicht  veranstaltet.
 
M:Genau. 

T:Wieso wird nochmal von der Zauberkraft des Ringes geredet?

M:Das ist doch ganz logisch, der echte Ring hat ja diese Zauberkräfte, welche ich dir ja schon erklärt hatte. Und so stellt sich halt die Frage, welche von den drei Religionen diese „Wunderkraft“ besitzt und sie auch die Menschen spĂĽren lässt. 

T:Und ab dem Abschnitt „Jeder liebt sich selber nur am meisten?-…“ Kann das sein, dass alles was man dachte falsch ist?

M:Du hast im groben schon Recht, aber den Grund hast du halt nicht gesagt. Der Grund ist ja, dass keiner einen Anschein von dieser „Wunderkraft“ hat. So wird vermutet, dass keine die richtige Religion ist. Genau sagen kann man es eben nicht.

T:Schön, da habe ich ja auch mal was verstanden. Eine Frage habe ich trotzdem noch. Das Zitat von Saladin am Ende mit den „ Tausend Jahren“ bedeutet das, dass es noch
Ewigkeiten dauert bis diese Frage endlich gelöst ist?

M:Stimmt genau. 

T:Danke Manuel, dass du dir die Zeit genommen hast mir nochmal in Ruhe die Ringparabel zu erklären.

M:Keine Ursache Tristan, ich helfe doch gerne.

T:Ok, naja ich muss jetzt los. Bis morgen.

M:Ja, bis morgen. Vergiss nicht die Mathehausaufgaben.

T:Die vergesse ich schon nicht.





Die Botschaft der Ringparabel:

Die Botschaft der Ringparabel besteht darin, zu zeigen dass keine Religion als richtig bezeichnet werden kann, da sie sich alle unterscheiden, jedoch besitzen sie viele Ähnlichkeiten. Man kann nicht beweisen, welche die Richtige ist. Jeder Mensch soll entscheiden dürfen, welche Religion zu ihm passt. Man soll keinen Mensch wegen seiner Religion verurteilen, da sie alle sehr ähnlich sind.

Die Reaktion Saladins:

Als Nathan anfing zu erzählen, war Saladin skeptisch. Es schien so, als ob Saladin nichts anderes hören wollte, bis darauf, dass seine Religion die wahre sei. Diese Antwort bekam er allerdings nicht. Im Verlauf von Nathans Erzählung zeigt er jedoch immer mehr Interesse und Einsicht für dessen Geschichte und fängt an sie zu verstehen. Am Ende schafft er es sogar, alles in ein passendes Zitat zusammen zu fassen.
„Nathan, lieber Nathan!- Die tausend tausend Jahre deines Richters sind noch nicht um.- Sein Richterstuhl ist nicht der meine.-Geh!- Geh!- Aber sei mein Freund.“

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